Nein zur Landesgartenschau in Bad Nenndorf

Der Grüne OV Nenndorf hat sich schon 2021 gegen die Landesgartenschau in Bad Nenndorf 2026 positioniert.

DIE LANDESGARTENSCHAU IST EIN TEURES MEGA-EVENT

Von einer Landesgartenschau würden nur wenige Nenndorfer Bürger*innen profitieren. Es geht um die Abhaltung eines touristischen Mega-Events. Dafür soll Bad Nenndorf mit vielen Millionen Euro aus Steuermitteln noch schöner werden. Es handelt sich keineswegs um beste Daseinsvorsorge, denn Mitnichten trägt eine Landesgartenschau der Daseinsvorsorge bei, da allein die Tourismuswirtschaft im Kern davon profitieren wird!

DIESE SCHAU IST NICHT KLIMANEUTRAL

Die Stadt schreibt in ihrem Konzept, dass die Landesgartenschau dem Klimaschutz dient – Der Klimawandel soll als Megatrend angetrieben werden -, doch für den Parkraum werden temporäre Neuversiegelungen von bisherigen landwirtschaftlichen Flächen vorgesehen. Ein großer Teil wird davon in einem LSG liegen. Das LSG ist vorab zu entwidmen, und wir befürchten, dass es dann ein Leichtes sein wird, eine Bebauung auf den Flächen in der Fläche umzusetzen. Auch wenn der Parkraum wieder aufgehoben wird, sind durch die Belastungen der Fahrzeuge die natürlichen Versickerungsräume beschädigt worden.

AUSBAU B 65 – 2+1 SOLL DURCH DIE HINTERTÜR MIT DER LANDESGARTENSCHAU FORCIERT WERDEN 

Mit der Landesgartenschau soll der Ausbau der B 65 als 2+1 Variante (siehe Kobbensen Richtung Stadthagen) forciert werden. Wir Grüne OV Nenndorf sagen zu überstürzten Planungshandeln entschieden NEiN. Wir wollen eine andere Mobilität und brauchen keine weitere Versiegelung durch unnötige Straßenbauten. Der 2+1 Ausbau der B65 von Beckedorf bis Waltringshäuser Landwehr war in den Planungen 2017 darüber hinaus mit 12 Brückenbauwerken geplant und dies halten wir für unverhältnismäßig. Die Verkehrsgutachten ergaben keine Stauminderung bei einem 2+1 Ausbau, wenn die A2 gesperrt ist! Eine Mobilität der Zukunft sieht anders aus.

VERFEHLTE INVESTITONEN

Statt eines Mega-Events benötigt Bad Nenndorf Verbesserungen und Änderungen: Renovierung der Schulen, den Ausbau des digitalen Unterrichts, Investitionen in bezahlbares Wohnen und den Nahverkehr und vieles mehr. 

DIESE SCHAU IST UNSOZIAL

Die Kernflächen sollen während der Ausstellungsphase eingezäunt werden, der Zutritt ist dann nur noch gegen teuren Eintritt möglich. Ein hoher Millionenbetrag soll durch die Tickets eingenommen werden, ob das unter Corona möglich ist, kann in Frage gestellt werden.  

DIESE SCHAU IST NICHT NACHHALTIG

Viele Beschaffungen sind nicht nachhaltig, weil sie nur für die Dauer der Gartenschau benötigt werden (Ausgaben für Berater, europaweite Ausschreibungen, Marketing, Tickets, Zäune etc.). Eine Gartenschau ist immer mit einem enormen Einsatz von natürlichen Ressourcen (Wasser, Sand, Beton, Strom, Rohstoffe) verbunden und daher auch ökologisch nicht nachhaltig. Eine moderne Art des Greenwashings.

BÜRGERBETEILIGUNG NICHT AUSREICHEND

Die Bürgerbeteiligung war nach unserer Meinung nicht ausreichend. Zwar gab es einen sonntäglichen Informationstag, der Abstimmungen mit einem QR-Code anbot. Im Ergebnis konnte bei der Präsentation gesehen werden, dass weniger als 10 Teilnehmende an manchen Positionen eine Stimme abgegeben hatten. Anregungen aus den schnell durchgeführten Sammelausschüssen wurden nicht übernommen und nach dem Zuschlag vertröstet Aufgrund der Pandemielage war die Beteiligung der Öffentlichkeit an den Sammelausschüssen dabei sehr gering. Die sogenannte Machbarkeitsstudie sollte eigentlich zunächst die prinzipielle Durchführung der Schau prüfen. Wir befürchten auch aus Erfahrungen, dass hier ein Konzept vorgelegt wurde, das in seinem Kern nicht verhandelbar ist.

KEINE GRÜNDE FÜR DIE GARTENSCHAU

Bad Nenndorf hat einen sehr belebten Kurpark. Bei der ersten Konzeptvorstellung zur Landesgartenschau sagten die Planer*innen, Bad Nenndorf sei schon sehr gut ausgestattet, wir sehen kaum Verbesserungsmöglichkeiten. Im Grunde ist die Landesgartenschau daher eher eine Maßnahme, um die Tourismusbranche zu subventionieren. 

DIE STADT KANN SICH DIE SCHAU NICHT LEISTEN

Bisherige Landesgartenschauen haben im operativen Ergebnis in der Regel Millionen aus Steuermitteln benötigt. Die Stadt befindet sich in einer finanziellen schwierigen Lage. Ohne große Not aktuell bei bestehender Pandemielage für den Tourismus enorme Geldsummen auszugeben, ist nicht nachvollziehbar. Stattdessen sind notwendige Projekte für die Daseinsvorsorge umzusetzen: wie die Ausstattung der Schulen, Mobilität klimagerecht denken etc.